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Night Eating Syndrom – Fressattacken in der Nacht

Betroffene des Night Eating Syndrom leiden unter nächtlichen Fressattacken. Erfahre hier mehr über Erkennung, Ursachen, Tipps und Behandlungsmöglichkeiten.

Fressattacke | © vgstudio - Fotolia.com

Nächtliche Fressattacken betreffen rund 1-2% der Bevölkerung

Beim  Night Eating Syndrom (NES) handelt es sich um eine Essstörung, bei der Betroffene unter regelmäßig Fressattacken in der Nacht leiden. Manchmal spricht man im Zusammenhang mit dem Night Eating Syndrom auch von  “Mitternachtshunger”.

Laut aktuellen Schätzungen sind rund 1 bis 2 Prozent der Bevölkerung betroffen.

Das  Night Eating Syndrom wurde erstmals bereits vor 50 Jahren beschrieben. Es ist jedoch nach wie vor umstritten, ob es sich hierbei um eine Krankheit oder eine “schlechte Angewohnheit” handelt. Derzeit wird erst über eine Aufnahme in den Katalog psychischer Störungen (DSM) diskutiert. Dementsprechend gibt es noch keine verbindliche Definition.

Diagnose und Erkennung des Night Eating Syndroms

Das Night Eating Syndrom gehört weitgehend zur Gruppe der Binge-Eating-Störungen. Dazu werden alle Esstörungen gezählt, bei denen es wiederholt zu Heißhungeranfällen kommt. Eine derartige Esstörung führt langfristig zu Übergewicht, weil durch das unkontrollierte Essverhalten zu viele Kalorien aufgenommen werden. Im Gegensatz zur Bulimie wird die Nahrung bei dieser Essstörung nicht wieder erbrochen.

Nicht jedes Hungergefühl rund um Mitternacht fällt gleich unters Night Eating Syndrom. Wesentliche Kennzeichen dieser Essstörung sind:

  • Schlafstörungen: Im Gegensatz zu anderen Binge-Eating-Störungen tritt das Night Eating Syndrom in der Nacht auf. Betroffene wachen mitunter in der Nacht auf oder können  nicht einschlafen.  Oft ist ein Einschlafen erst wieder nach dem Essen möglich.
  • Heißhunger: Es kommt zu Heißhungeranfällen, die über ein normales deutlich Hungergefühl hinausgehen.
  • Kontrollverlust: Betroffene verlieren die Kontrolle über das Essverhalten, es kommt zu unkontrollierten Fessanfällen.
  • Regelmäßigkeit: Die nächtlichen Hungerattacken kommen wiederholt vor. Zudem sind Sie nicht durch das Essverhalten des Tages (z.B. Ausfall des Abendessens) erklärbar.

Zudem ist das Night Eating Syndrom oftmals mit folgenden Erscheinungen verbunden:

  • Das Frühstück wird oft ausgelassen. Die erste Mahlzeit des Tages wird erst Stunden nach dem Aufstehen eingenommen.
  • Mehr als 25% der täglich aufgenommenen Kalorienmenge werden spätabends oder nachts (nach 21 Uhr) aufgenommen.
  • In vielen Fällen ist eine Verbindung zu Depressionen und Ängstlichkeit gegeben.
  • Betroffene leidern oftmals bereits an Schlafstörungen (z.B. Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen). Zudem gibt es überdurchschnittliche viele Schlafwandler.
  • Das Night Eating Syndrom führt in unter Umständen zu Übergewicht.

Ursachen des Night Eating Syndroms

Die Ursachen sind bis heute nicht ausreichend erforscht. Bisherige Ergebnisse legen jedoch folgende Erkenntnisse nahe:

  • Es wird eine genetische Komponente vermutet, weil familäre Häufungen auftreten.
  • Der Hormonhaushalt dürfte eine Rolle spielen. Ein Mangel an Melatonin und Leptin sowie ein Überschuss an Ghrelin dürften im Zusammenhang mit Mitternachtshunger stehen. Dies erklärt auch das Zusammenspiel von Esstörung, Schlafstörung und dem korrelierenden depressiven Verhalten.
  • Laut amerikanischen Psychiatern berichten Betroffene vermehrt von emotionalem Missbrauch und körperlicher Vernachlässigung während der Kindheit. Dies könnte eine psychologische Komponente erklären.

In jedem Fall ist eine Abklärung durch einen Arzt angesagt. Nur so kann überprüft werden ob tiefergehende Ursachen vorliegen oder ob der nächtliche Heißhunger das Resultat eines schlechten Essverhaltens ist. Denn auch ein ungünstiges Essverhalten kann zu Fressattacken in der Nacht führen.

Tipps und Behandlung des Night Eating Syndroms

Für Betroffene stellt sich die Frage, was man gegen das Night Eating Syndrom tun kann.

Im ersten Schritt solltest du dein Essverhalten überprüfen und alles vermeiden, das zu  nächtlichen Heißhungerattacken beitragen kann. Unsere Tipps:

  • Nimm täglich drei fixe Hauptmahlzeiten ein – ein Frühstück, ein Mittagessen und ein Abendessen mit angemessenen Mengen.
  • Vermeide minderwertige Kohlenhydrate am Abend. Dazu gehören weißes Mehl, weißer Zucker und generell stark verarbeitete Kohlenhydrathältige Speisen. Besser sind z.B. Vollkornprodukte und Kartoffel.
  • Das Abendessen sollte vor allem reichlich Eiweiß enthalten (Eiweiß sättigt besser als Kohlenhydrate) und zumindest zur Hälfte aus Gemüse oder Salat bestehen.
  • Viele Diäten erlauben nur kleine Essensmengen – dies ist jedoch ungünstig. Zum Kaloriensparen ist der Verzehr von Gemüse besser. Davon kannst du große, gut sättigende Mengen essen, weil diese viel weniger Kalorien haben als z.B. Teigprodukte oder Fleisch.

Wenn eine Korrektur des Essverhaltens zu keiner Besserung des Night Eating Syndrom führt, liegen möglicherweise  körperliche oder psychische Ursachen vor. Dies kann nur durch einen Arzt abgeklärt werden.

Leider liegen derzeit kaum wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse zur Behandlung vor. Folgende Behandlungsmethoden werden jedoch bereits angewandt oder getestet:

  • Bisher werden vor allem Psychopharmaka eingesetzt.
  • Bei der Lichttherapie wird von ersten Erfolgen berichtet, dies gilt jedoch noch nicht als wissenschaftlich gesichert.
  • Auch diverse Entspannungsmethoden wurden bereits erfolgreich getestet.
  • Bei einer kognitiv-behavioralen Therapie soll durch Aufzeichnung der Nahrungsaufnahme, das Erkennen von Auslösern, vermehrte Bewegung und emotionale Unterstützung eine Besserung eintreten.

Weiterführende Informationen zum Thema:

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